Orchideen im Glas halten: So geht’s

Orchideen im Glas verleihen jedem Zimmer ein besonderes Flair. Mit diesen Tipps zu Standort und Pflege gelingt Ihnen die Glaskultur, ob mit oder ohne Substrat.

Einige Orchideen lassen sich hervorragend im Glas halten. Dazu zählen vor allem Vanda-Orchideen, die an ihrem Naturstandort fast ausschließlich als Aufsitzerpflanzen auf Bäumen wachsen. Auch bei uns im Zimmer benötigen die Epiphyten kein Substrat: Die Orchideen setzt man anstatt in einen Blumentopf mit Erde einfach in ein Glas oder eine Vase. Wie in ihrer natürlichen Umgebung bekommen die Wurzeln in den durchsichtigen Gefäßen genügend Licht – und wirken zudem sehr dekorativ.

Orchideen im Glas halten: Die wichtigsten Tipps

Für eine Kultur im Glas eignen sich vor allem epiphytische Orchideen, die Luftwurzeln ausbilden. Sie werden am besten außerhalb der Blütezeit in das Glas gesetzt und an einen hellen, absonnigen Platz gestellt. Während der Wachstumszeit gießt oder taucht man die Orchideen im Glas ein- bis zweimal wöchentlich und reichert das Wasser alle zwei Wochen mit flüssigem Orchideendünger an. Restwasser, das sich unten im Glas sammelt, sollte möglichst schnell wieder entfernt werden.

Welche Orchideen kann man im Glas halten?

Für eine Glaskultur ohne Erde bieten sich in erster Linie epiphytisch wachsende Orchideen an, darunter sind vor allem Arten der Gattung Vanda, Ascocentrum oder Aerides. Sowohl Wasser als auch Nährstoffe können die tropischen Pflanzen über ihre Luftwurzeln aufnehmen. Aber auch Orchideen, die eher auf Substrat angewiesen sind, lassen sich in Gläsern – oder auch in einem Flaschengarten – halten. Wichtig ist, dass sie eher kleinwüchsig sind, denn zu hohe Arten können schnell umfallen.

Orchideen in Gläser setzen: So geht’s

Ein guter Zeitpunkt, um die Orchideen umzutopfen beziehungsweise in ein Glas zu setzen, ist vor oder nach der Blütezeit. Bei der Gläserwahl gilt: Die Wurzeln sollten sich auch ohne stützendes Substrat gut in dem Gefäß verankern können. Für eine gute Belüftung darf das Glas aber auch nicht zu klein gewählt werden. Achten Sie darauf, dass sich der Wurzelhals etwa auf Höhe des Gefäßrandes befindet und die Triebe und Blätter möglichst über den Rand herausragen. Bevor Sie die Orchidee in das saubere Glas setzen, schütteln oder brausen Sie die alte Erde von den Wurzeln ab und entfernen Sie vertrocknete Wurzeln mit einem sauberen Messer oder einer Schere. Setzen Sie die Orchidee dann vorsichtig in das Glas und feuchten Sie die Wurzeln mit einer Sprühflasche gut an.

Tipp: Für Orchideen, die ein Substrat benötigen, gibt man zunächst eine etwa fünf Zentimeter hohe Schicht Blähton in das Glas. Dann folgt eine Schicht luftiges Orchideensubstrat. Setzen Sie die Orchidee mittig hinein und füllen Sie weiteres Substrat nach. Auch hierbei gilt: Sprühen Sie die Erde nach dem Umpflanzen gut an.

Standorttipps für Orchideen im Glas

Damit die Orchideen im Glas gut gedeihen, benötigen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit, viel Licht, aber keine direkte Sonne. Am besten platzieren Sie die Gläser an einem hellen, aber absonnigen Standort, zum Beispiel an einem Ost- oder Westfenster. Bewährt hat sich ein Standort im Wintergarten oder Gewächshaus. Um ein Überhitzen der Gläser zu verhindern, müssen sie aber besonders im Sommer vor Mittagssonne geschützt werden.

Wie gießt man Orchideen im Glas?

Die wichtigste Regel beim Gießen von Orchideen lautet: Es darf keine stauende Nässe entstehen, denn diese lässt die Wurzeln schnell faulen. Das Praktische bei der substratlosen Kultur im Glas: Man hat die Wurzeln immer im Blick – ein zu nasser Stand lässt sich so gut erkennen. Während der Wachstumszeit sollten die Orchideen ein- bis zweimal in der Woche durchdringend gewässert werden – idealerweise mit Regenwasser oder zimmerwarmem, kalkarmem Leitungswasser. Bei Vanda-Orchideen kann man das Glas für etwa 30 Minuten mit dem Wasser füllen, bevor man die Flüssigkeit wieder abgießt. In der Ruhezeit beschränkt man das Wässern auf einen zweiwöchigen Rhythmus. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, ist auch das gelegentliche Besprühen der Pflanzen ratsam: Füllen Sie das weiche Wasser in eine Sprühflasche, stellen Sie diese auf die feinste Stufe ein und sprühen Sie die Orchideen alle paar Tage ein. Wichtig: Um Fäulnis zu verhindern, muss Wasser in den Blattachseln oder Herzblättern gleich wieder entfernt werden.

Orchideen im Glas richtig düngen

Werden Orchideen im Glas ohne Erde kultiviert, gibt es kein Substrat, aus dem sie ihre Nährstoffe ziehen können. Es ist daher besonders wichtig, das Gieß- oder Tauchwasser während der Wachstumsphase regelmäßig mit flüssigem Orchideendünger anzureichern. Generell gilt beim Düngen von Orchideen: Die Schwachzehrer müssen nur während der Vegetationszeit, also meist im Sommer, etwa alle zwei Wochen gedüngt werden. Während der Ruhezeit benötigen die Pflanzen in der Regel keinen Dünger. Auch wenn eine Orchidee gerade erst in das Glas eingesetzt wurde, wartet man besser vier bis sechs Wochen, bis man das erste Mal Flüssigdünger verabreicht.

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