Jedes Jahr im Herbst beginnen Hauswinkelspinnen, sich warme und trockene Plätzchen zu suchen. Deshalb finden sie häufig ihren Weg in unser Zuhause. So solltest du dann reagieren.
Selbst Menschen, die eigentlich kein Problem mit Spinnen haben, könnte der Anblick einer Hauswinkelspinne, die häufig einfach Hausspinne genannt wird, eine ordentliche Gänsehaut verschaffen. Die Hauswinkelspinne ist auch in Deutschland relativ weit verbreitet.
Winkelspinne mag es warm und trocken
Aktuell sucht sich die Hauswinkelspinne ein warmes Plätzchen, um zu überwintern. Ähnlich wie wir Menschen mag sie es nämlich nicht so kalt und ist lieber im Trockenen. Durch offene Türen und Fenster schleichen sich die Tiere dann gerne in unser Zuhause. Bevorzugt nisten sich Hauswinkelspinnen in relativ dunklen Räumen ein, in die nicht allzu viel Licht kommt. Keller, Scheunen und Dachböden stellen also beliebte Überwinterungsorte dar. Doch auch unser Wohn- oder Schlafzimmer kann ein gutes Plätzchen bieten.
Schön ist der Anblick der Hauswinkelspinne wirklich nicht. Ihr Körper kann über einen Zentimeter groß werden, die Beine sogar bis zu acht Zentimeter lang. Die Spinnengattung „Tegenaria“, zu der die Hauswinkelspinne zählt, ist für uns Menschen jedoch harmlos. Die Gattung gehört zur Familie der Trichterspinnen. Mindestens 62 Arten sind in Europa heimisch.
Wenn sie sich bedroht fühlt, kann sie auch zubeißen. Der Biss kann dann zu leichtem Brennen beziehungsweise Hautrötungen führen.
Deshalb solltest du Hauswinkelspinnen nicht töten
Trotzdem sollte man Spinnen nicht töten, da sie einen wichtigen Beitrag in unserem Ökosystem leisten. Schließlich gehören auf ihren Speiseplan viele Insekten, die von uns als sehr störend und nervig empfunden werden, wie Mücken oder Fliegen.
Eine Studie aus dem Jahr 2017 von Forschern aus Deutschland, Schweden und der Schweiz fand immerhin heraus, dass alle Spinnen auf der Welt hochgerechnet im Jahr zusammen zwischen 400 und 800 Millionen Tonnen Insekten und andere Kleintiere verspeisen. Das schrieben die Wissenschaftler im Fachmagazin „The Science of Nature“.
Auch wenn es viele Menschen Überwindung kostet: Statt Spinnen zu töten, sollte man sie also lieber einfangen und in der Natur wieder aussetzen, wenn man sich in ihrer Gegenwart Unwohl fühlt.
Um 19:35 Uhr Wahrscheinlichkeit am größten, eine Spinne anzutreffen
Forscher der University of Gloucestershire in England haben tatsächlich herausgefunden, dass es gewissermaßen eine Spinnen-Rush-Hour gibt. Zu den erforschten Zeiten verlassen Spinnen vermehrt ihr Versteck und sind im Haus oder in der Wohnung unterwegs. Diese Rush Hour ist morgens zwischen sechs und acht Uhr und abends um 19:35 Uhr. Die Wahrscheinlichkeit zu diesen Zeiten eine Spinne anzutreffen, ist also erhöht.
Für ihre Studie baten die Forscher die britische Bevölkerung darum, sich eine kostenlose App herunterzuladen und Spinnenbegegnungen sehr detailliert zu dokumentieren. Ob um 19:35 Uhr deshalb tatsächlich die meisten Spinnen unterwegs sind, ist fragwürdig. Schließlich kann dieser Zeitpunkt auch daraus resultieren, dass die meisten Studienteilnehmer die Spinnen erst entdeckten, nachdem sie von der Arbeit nach Hause kamen.
Doch was kann man tun, um die Spinnen fernzuhalten?
Zum einen hilft es selbstverständlich, wenn Fliegengitter an den Fenstern angebracht sind, sodass sich die Hauswinkelspinnen keinen Zugang verschaffen können. Außerdem gibt es ein paar Hausmittel, die die Tiere fernhalten können. Beispielsweise mögen Spinnen den Duft von Lavendel, Minze oder Zitrone nicht.